Naher Osten

Der Nahe Osten ist die Wiege des Christentums. Doch viele Christen sehen in der Region immer weniger Lebensperspektiven für sich und ihre Familie. Die Folgen des Krieges, dschihadistischer Terror, wirtschaftlicher Niedergang und nicht zuletzt der Ausbruch der Corona-Pandemie belasten die Bevölkerung und auch die hiesige Kirche schwer. Nachdem sich die Lage für die Christen im Irak verbessert hat, lagen die Schwerpunkte unserer Nahosthilfe 2020 im Libanon und in Syrien. Insgesamt sind von ACN Mittel in Höhe von 9,3 Mio. Euro an unsere Projektpartner in der Region geflossen, davon allein rund 3,9 Millionen Euro in den Libanon.

Die Situation im Nahen Osten ist nach wie vor von Unsicherheit geprägt. Ziel unserer Hilfsprojekte in der Region ist es vor allem, den Christen Hoffnung zu schenken und sie dabei zu unterstützen, in ihrer Heimat zu bleiben bzw. in ihre Dörfer zurückzukehren. Das gilt auch für Syrien. Während in einigen Regionen des Landes nach zehn Jahren Krieg der Wiederaufbau beginnt, herrscht im Norden noch kein Frieden. Vielerorts ist auch die Gefahr des Dschihadismus noch nicht gebannt.

Die Lage ist sehr schwer, aber es gibt auch hoffnungsvolle Signale

Katastrophal ist die Lage inzwischen auch im Libanon. Das Land, das insbesondere für Christen immer Zuflucht und Halt im Nahen Osten war, liegt am Boden. Hatte die politische und wirtschaftliche Krise den Libanon bereits 2019 fest im Griff, so kam 2020 neben der Pandemie noch die schwere Explosion im Hafen der Hauptstadt Beirut hinzu, die auch zahlreiche Kirchen und kirchliche Einrichtungen stark beschädigt hat. Hier liegt eine Herkulesaufgabe vor der Kirche, bei der ACN sie nicht im Stich lässt.

Pater Firas Lutfi mit Kindern in Aleppo.
Pater Firas Lutfi mit Kindern in Aleppo.

Erfreulicher hingegen ist die Entwicklung im Irak: In der Ninive-Ebene ist gut die Hälfte der christlichen Familien in ihre Dörfer zurückgekehrt. Zudem hat die irakische Regierung 2020 Weihnachten zu einem öffentlichen Feiertag erklärt. Vor allem aber war die Ankündigung des Papstes, Anfang März 2021 den Irak zu besuchen, ein großer Hoffnungsschimmer für die dort lebenden Menschen und insgesamt für die Christen im Nahen Osten.