Lateinamerika

Lateinamerika ist mit knapp 500 Millionen Katholiken weiterhin der „katholischste“ Kontinent. Dennoch leidet auch die Kirche in vielen Regionen unter der allgegenwärtigen Gewalt. In den letzten Jahren kam es zudem in vielen lateinamerikanischen Ländern zu sozialen und politischen Unruhen. Dies hatte katastrophale Folgen für die Wirtschaft. Mehr als 30 Prozent der Südamerikaner leben unterhalb der Armutsschwelle – die Pandemie verstärkt die Armut zusätzlich. Auch die Kirche ist durch die Corona-Krise vielerorts in existenzieller Not. ACN steht den Ortskirchen bei und konnte im Berichtsjahr mit einem Gesamtvolumen von 9,7 Mio. Euro oft die größte Not lindern.

2020 wurde Lateinamerika zu einem Epizentrum der Pandemie. Bereits in der ersten Jahreshälfte explodierten die Fallzahlen, und lateinamerikanische Länder standen rasch weit oben auf der Liste der am stärksten betroffenen Regionen. Trotz Lockdown und anderen Maßnahmen war das Gesundheitswesen vielerorts überlastet. Die Bilder massenhaft ausgehobener Gräber aus der Amazonas-Metropole Manaus gingen durch die Weltpresse. Besonders stark betroffen waren die indigenen Volksgruppen.

Die Pandemie hat in vielen Ländern mit ohnehin schwacher Wirtschaft die Armut weiter verschärft. Besonders auf dem informellen Sektor – von dem in Lateinamerika rund 50 Prozent der Familien leben – haben viele ihr Einkommen verloren. Das forciert die Verbreitung des Virus zusätzlich, denn die Armen können keine Vorräte anlegen und nicht zu Hause arbeiten. Oft ist die Kirche für die Menschen der einzige Halt. Doch viele Ortskirchen leiden unter Gewalt. 2020 stand Lateinamerika wieder auf dem traurigen ersten Platz in der Statistik ermordeter Priester, Ordensleute und Laienmitarbeiter.

Brasilianisches Kranken-hauspersonal an vorderster Front während der Corona-Pandemie.
Brasilianisches Kranken-hauspersonal an vorderster Front während der Corona-Pandemie.

Lateinamerika ist eines der Epizentren der Pandemie

ACN hilft der Kirche, die Not vor Ort zu lindern und den Gläubigen Hoffnung zu vermitteln. Auch in Zeiten von Corona wollen Priester und Ordensleute weiterhin die Gläubigen betreuen. ACN hat ihnen dazu umfangreiches Schutzmaterial zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus konnten wir schwerpunktmäßig Ordensfrauen und Priester mit Existenzhilfen und Seminaristen mit Ausbildungshilfen unterstützen.